Deutschland schlägt die Slowakei im Shootout

Nach 20 Minuten führte die Slowakei gegen Deutschland mit 2:0, das DEB Team glich im zweiten Drittel aus und siegte am Ende im Penaltyschießen mit 3:2.

Im heutigen Abendspiel der Gruppe A in Köln, muss (Mit-)Gastgeber Deutschland vor eigenem Publikum gegen die Slowakei antreten. Diese Partie ist dankbar spannend, ist doch die Slowakei nur auf dem 5. und Deutschland auf dem 6. Tabellenrang, somit sind beide Teams im Moment nicht fix für das Viertelfinale qualifiziert. Somit ist füe beide Teams ein Sieg immens wichtig, Deutschland hat die vermeintlich schwierigsten Partien schon hinter sich, hat also gute Chancen, an dieser Tabellensituation noch etwas zu ändern. Es fehlen allerdings Patrick Hager, der nach seinem Check gegen Moziakin für 2 Spiele gesperrt wurde und Tobi Rieder nach Verletzung.

Los geht es mit dem ersten Abschnitt, beide Teams beginnen vorsichtig, man möchte sich erst einmal keine Fehler erlauben. Das Tempo ist dennoch hoch und lässt ein attraktives und ausgeglichenes Spiel erwarten. Bei Team Germany wurde ein wenig umgestellt, was durch die beiden fehlenden Spieler begründet ist. Die Deutschen werden zur Mitte des ersten Abschnitts hin ein wenig dominanter, sie ziehen das Tempo an und nähern sich dem Tor der Slowaken und haben einige gute Chancen. Trotzdem sind es die Slowaken, die aus einem Konter den ersten Treffer der Partie erzielen können. Im Vorfeld des Treffers hat einer der beteiligten Slowaken allerdings den Stock etwas hoch, die Refs bemühen den Videobeweis, eine sehr knappe Entscheidung in jedem Fall. Die Refs brauchen lange für die Entscheidung, das Tor zählt, 1:0 für die Slowakei, Matousek ist der Schütze (10). Während der Unterbrechung verlässt der Deutsche Keeper Greiss sein Tor,  sucht das Gespräch mit Coach Marco Sturm und verlässt das Eis aus nicht erfindlichen Gründen, Danny aus den Birken übernimmt die Position. Nur eine Minute nach dem Gegentreffer haben die Slowaken erneut eine riesen Chance durch Hrnka, scheitern jedoch im Abschluss knapp. Den Deutschen sitzt der Schock ein wenig in den Gliedern, es will nicht so recht damit klappen, das eigene Spiel aufzuziehen. In Minute 14 schafft es David Wolf, die erste Überzahl für Deutschland zu erarbeiten, vielleicht gelingt nun etwas. Das Überzahlspiel sieht zwar gut aus, die Scheibe läuft, die Defensive der Slowaken lässt aber nichts zu, somit verstreicht diese Chance ungenutzt, ohne dass sich eine wirkliche Ausgleichchance ergeben hätte. Die Deutschen machen das Spiel, versuchen vieles, wollen den Ausgleich, es will aber nicht so recht gelingen, das eigene Spiel aufzuziehen, viel Routine bei der Slowakei. Mit diesem Spielstand geht es erstmals in die Pause.

Beginn des zweiten Abschnittes, die Teams kommen zurück und werden von den Refs gleich wieder in die Kabinen geschickt, die Qualität des Eises ist der Stein des Anstoßes. Die Pause wird zunächst verlängert, da hat sich die deutsche Qualitätsarbeit wohl ein wenig dem Spiel der deutschen Mannschaft angepasst, das Eis muss nochmal gemacht werden. Die Fans nehmen es mit Humor, feuern den Eismeister auf der Zamboni an, die Stimmung passt, es kann weiter gehen, Start zum zweiten Abschnitt. Der deutschen Mannschaft ist gleich nach Wiederbeginn der Kampfgeist und der Wille anzusehen. Es entwickelt sich ein schnelles Spiel zweier Gegner auf Augenhöhe, es geht rauf und runter. Plötzlich ist die Scheibe erneut im deutschen Tor, Libor Hudacek von Slovan Bratislava schiebt den Puck aus unmöglichem Winkel in Richtung Tor, aus den Birken schiebt sich die Scheibe mit der Kufe ganz unglücklich selbst ins Tor. (22). Erneut kein guter Start für Team Germany, das wird ein hartes Stück Arbeit. Nächste gute Chance durch Kudrna, die Slowaken sind brandgefährlich, tauchen immer wieder plötzlich vor dem Tor auf. Die deutsche Mannschaft schafft es, sich zu befreien, baut jetzt ein druckvolles Spiel auf, Plachta und Fauser kommen in einer zwei zu eins Situation auf das slowakische Tor und Plachta haut das Ding drüber, solche Chancen müssen verwertet werden, möchte man in so einer Partie bestehen. In Minute 19 geraten die Deutschen erneut in Unterzahl, jetzt heisst es aufpassen. Schönes Überzahlspiel der Slowakei, die Deutschen überstehen aber diese heikle Phase. Postwendend kommt Deutschland durch Gogulla und Müller selbst zu Chancen, die Bemühungen enden allerdings beim slowakischen Goalie Julius Hudacek. Deutschland wird jetzt stärker. Die Slowakei verlegt sich auf Konter und kann auch hier immer wieder gefährlich vor aus den Birken auftauchen. In Minute 35 kommt Deutschland zu einer Überzahl, erneut die große Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen. Goalie Julius Hudacek kann sich erneut auszeichnen, einige großartige Saves bewahren sein Team zunächst vor dem Anschlusstreffer, in Minute 36 kann jedoch Patrick Reimer mit einem schönen Distanzschuss den Goalie überlisten und das lang ersehnte 2:1 erzielen. (36PP). Nur 26 Sekunden nach dem Anschlusstreffer ist es Yasin Ehliz, der mit einem Rückhandschuss Goalie Hudacek nicht gut aussehen lässt, durch die Beine geht die Scheibe erneut ins slowakische Tor, 2:2, alles wieder offen (36). Eine Minute vor dem Ende können die Slowaken einen Stangenschuss verzeichnen, die Partie nimmt jetzt richtig Fahrt auf, entwickelt sich zu einem Top Spiel mit Tempo und Härte. Das lässt auf einen tollen Schlussabschnitt hoffen, zunächst geht es in die Kabinen, zweite Pause.

Auf geht es in den Schlussdurchgang, das Eis ist in Ordnung. Für beide Teams geht es um viel, zur Erinnerung, beide Teams sind im Moment nicht fix im Viertelfinale. Es entwickelt sich das erwartet gute und offene Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, im Moment aber keine zwingenden Aktionen. Deutschland hadert ein wenig mit den Entscheidungen der Refs, besser gesagt einigen Nichtentscheidungen, die Slowaken arbeiten mit einigen grenz wertigen Aktionen, es gibt aber einstweilen keine Strafen. Hördler checkt den Slowaken Gernat ohne Scheibe, dieser wirkt leicht benommen, bleibt zunächst liegen, kann aber daas Eis aus eigener Kraft verlassen, es wird für ihn weiter gehen. Weiterhin eine sehr spannende und offene Partie, noch neun Minuten zu spielen. Weiterhin grenzwertige Aktionen auf beiden Seiten, die Refs lassen viel laufen, der Partie tut das im Moment gut, es wird hart aber nicht unfair gespielt. Es geht noch zwei Minuten in der regülären Spielzeit, nach wie vor ist es ein hochklassiges und intensives Spiel, langsam kann man sich mit dem Gedanken anfreunden, dass es noch ein Weilchen weiter geht, Time Out Deutschland eineinhalb Minuten vor dem Ende. Am Spielstand ändert sich nichts mehr, Ende der regulären Spielzeit.

Es geht in die Overtime, das heißt fünf Minuten lang drei gegen drei, fällt jetzt eine Entscheidung aus dem Spiel? Die drei Slowaken versuchen zunächst, Ruhe ins Spiel zu bringen und ziehen das Geschehen in die Länge, soweit das mit dem minimalen Personalstand möglich ist, versuchen Deutschland heraus zu locken. Ehliz und Tiffels, die Youngsters des Team Germany sorgen für Furore, zeigen gute Aktionen, zwei wirkliche Talente, die da heranwachsen. Mittlerweile ist Halbzeit der Overtime, keine großen Chancen auf beiden Seiten. Auf dem Eis bei den Slowaken eine reine Slovan Linie, Libor Hudacek, Michal Sersen und Pavol Skalicky, aber auch sie können die Partie nicht entscheiden. Noch 20 Sekunden, war es das? Drei Sekunden vor dem Ende kann Goalie aus den Birken sein Team noch mit einer Großtat vor der Niederlage bewahren, Big save. Das war es jetzt aber, der Sieger muss im Shootout ermittelt werde, drei Schützen auf beiden Seiten.

Kahun eröffnet für die Deutschen, der Youngster trifft. Hrnka scheitert für die Slowakei, Macek für Deutschland, auch Bliznak vergibt. Wenn Ehliz als letzter Schütze jetzt trifft, war es das, er vergibt. Auch Miklik vergibt für die Slowakei, Deutschland gewinnt glücklich aber auch nicht unverdient.
Es war eine tolle Partie von beiden Teams viel Tempo, Härte und schöne Aktionen, alles in allem ein tolles Spiel, eine Partie, in der man gerne beiden Teams drei Punkte geben würde.

Text: Oliver Danihel